Prof. Dr. Bernd Guggenberger (Rektor) |
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Impressum |
Hochschulleitung:
Prof. Dr. Bernd Guggenberger (Rektor)
Prof. Dr. Günther Bien (Prorektor)
Lehre/Studium (Studiendekane)
- Prof. Dr. Norbert Kapferer
(Studium generale),
- Dr. Christian Knudsen
(Lehre und Forschung),
- Prof. Gottfried Meyer-Thoss
(Theater und Medien),
- Dr. Martin A. Völker
(Assistent der Hochschulleitung und Wissenschaftsmarketing)
Anschrift
Lessing-Hochschule zu Berlin
c/o Victor-Gollancz-Volkshochschule
Markgrafenstraße 3
14163 Berlin
Telefon (030) 902 99 50 20
E-Mail: info@lessing-hochschule.de
Gestaltung
Peter Appelt |
Zur Geschichte der
Lessing-Hochschule
Albert Einstein schrieb unter dem 22. Juli 1928: „Ich versage mich
auch sonst nicht, wenn es sich darum handelt, für Bildungseinrichtungen
einzutreten, aber gerade der Lessing Hochschule gegenüber, deren Wirksamkeit
mir seit langem bekannt ist, möchte ich besonders ausdrücken,
für wie wertvoll und im höchsten Sinne gemeinnützig ich
diese Einrichtung halte. Die Existenz der Lessing Hoch schule ist nach
meiner Überzeugung schon darum von hoher Wichtigkeit, weil bei uns
entschieden zu wenig getan wird, um die Ergebnisse der wissenschaftlichen
Forschung auch den nicht im Fach Stehenden zugänglich zu machen. Die
Lessing Hochschule hat dieser Aufgabe seit vielen Jahren mit hohem Verantwortungsgefühl
gedient, wie ja durch ihre Stellung im Bildungsleben und in der Öffentlichkeit
allgemein anerkannt ist, und es erscheint mir als eine selbstverständliche
Pflicht der Allgemeinheit, die Entwicklung dieses Institutes zu sichern
und zu fördern.“
Willy Brandt
„Wir wissen alle, dass sich
aus der zunehmenden Lebenserwartung neue gesellschaftliche Notwendigkeiten
ergeben. Wir wissen außer dem, dass uns die Altersstruktur hier in
Berlin vor besondere Aufgaben stellt (...). Berlin wird wieder etwas reicher
dadurch, dass es diese Bildungshochschule wieder gibt.“
Willy
Brandt bei der Neugründung der Lessing Hochschule am 26. Februar 1965
Zu Dr. Ludwig Lewin:
„(...) Dr. Ludwig Lewin, dem bedeutenden Mittler
zwischen Wissenschaft und Bildung, dem es in den Jahren zwischen 1914 und
1933 gelungen ist, die Berliner Lessing Hochschule zu einem geistigen Mittelpunkt
Berlins zu entwickeln, der in ihrem Kreis sowohl großen Gelehrten Berlins
und der gesamten deutschsprachigen Welt wie führenden Politikern seiner
Zeit ein Forum öffentlicher Wirkung gegeben hat; der durch die Verbindung
von wissenschaftlicher Lehre, politischer Reflexion und künstlerischer
Realisierung in einer Institution das geistige Leben der zwanziger Jahre
zugleich dargestellt und verantwortlich mitgestaltet hat; der nach der Vertreibung
und nach Jahren neuer Arbeit in einem ärztlichen Beruf nach Berlin zurückgekehrt
ist und noch im hohem Alter sein früheres Werk erneuert hat.“
Die
Philosophische Fakultät der Freien Universität Berlin in der Laudatio
zur Verleihung der Ehrendoktorwürde im November 1967
Prof. Hellmut Becker
„Deutschland ist nicht arm an bedeutenden Wissenschaftlern
gewesen, aber es hat nicht sehr viele Persönlichkeiten besessen, die
die Verbreitung von Wissenschaft auf qualitativ hohem Niveau so sehr zu ihrem
Lebensziel gemacht haben wie Ludwig Lewin. Dieser hochgebildete Mann hat
dieses Werk in Gemeinschaft mit seiner polnischen Frau Lola, geborene Heller,
vollbracht, die trotz aller tragischen Erfahrungen auch den Rückweg
nach Berlin wieder mit ihm gegangen ist. Noch einmal gelang es diesen beiden
Menschen, das geistige Berlin für die Vermittlung von Wissenschaft
und Kunst an breitere Schichten zu interessieren.“
Professor Hellmut Becker,
Direktor des Max-Planck-Institutes für Bildungsforschung, in seinem
Nachruf vom November 1967
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Bildung ist die Antwort
„Bildung ist teuer. Es gibt nur eins,
das auf Dauer teurer ist als Bildung –
keine Bildung!“
John F. Kennedy
Liebe Freundinnen und Freunde der Lessing Hochschule,
Bildung ist die Antwort! Sie mögen den appellativen Eingangssatz dieses Editorials im Umfeld der Lessing Hochschule in den zurückliegenden Jahren schon mehrfach gehört und gelesen haben. Dies könnte vielleicht auch damit zu tun haben, dass er so "richtig" ist und uns, zumindest einigen von uns, von Krise zu Krise mehr und mehr einleuchtet: Ein gebildeter Mensch weiß beispielsweise, dass Europa als bloße Wirtschafts- und Währungsgemeinschaft ohne gemeinsame Steuer-, Sozial- und Außenpolitik (nebst den entsprechenden demokratischen Institutionen, die für Verbindlichkeit und Akzeptanz sorgen!) allenfalls für Schönwettertage taugt; ein gebildeter Mensch weiß z.B. auch, dass Migration immer schon zur Menschengeschichte gehörte, dass Wandern und Auswandern vielleicht sogar unter die erstrangigen überlebensbefähigenden Verhaltensstrategien unserer Spezies zu zählen sind. Und vielleicht weiß er sogar, dass, relativ zur Erdbevölkerung, selten so wenig Menschen fern der angestammten Heimat unterwegs waren, wie im zurückliegenden Halbjahrhundert; dass mithin also alles, was uns gegenwärtig politisch umtreibt, ängstigt und aufregt – und nicht zuletzt die etablierten Parteiensysteme samt ihrer koalitionspolitischen Kombinations- und Zuordnungsroutinen überall in Europa geradezu pulverisiert – ,
wohl nur der allererste Windhieb ist, der den Orkan ankündigt.
Was wir gegenwärtig erleben (und worauf wir selbstverständlich angemessene und achtenswerte Antworten finden müssen!), ist sozialhistorischer Evolutionsalltag, jedenfalls etwas, das ein sozial wacher, teilhabeaktiver Zeitgenosse schon seit langem kommen sehen konnte – und eben deshalb auch musste! Bertrand de Jouvenel, einer der Begründer der Futurologie in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, nennt "Politik", die diesen Namen verdient, so knapp wie eindringlich "Kunst der Vorausschau".
Was ahnen oder wissen unsere auf Machterhaltungstaktik, kurzatmiges Reagieren und nacheilende Reparatur eingeschworenen politikprofessionellen Folgenmilderungstechnologen der in die Jahre und Bedrängnis gekommenen Volksparteiendemokratie noch von einer solchen Zuschreibung – Politik als "Kunst der Vorausschau"? Und wer von den wenigen, die "vorausschauen", findet noch den Mut, dem Wahlbürger das Zumutbare zuzumuten – und sei es um den Preis von Wählerstimmen und Mandatsverlusten?
Und doch ist das Spielchen: hier der gute Bürger, da die schlechten Parteien, allzu wohlfeil, als dass es überzeugen könnte. Wir haben die Parteien, die wir verdienen! Zum Charme der Demokratie gehört, dass auch der "demos" im Angesicht dessen, was die Politik anrichtet oder verabsäumt, nie seine Hände in biederer Unschuld waschen kann. Es ist schon so: wir haben nicht nur mäßige Politiker, die vor der Zukunft versagen, wir sind auch ein mäßiges Volk, das sich nur zu gerne versagt. Die von Volksparteien geprägte repräsentative Demokratie beruft nicht die Überdurchschnittlichen zur Herrschaft, sondern die überdurchschnittlich Durchschnittlichen. Nur, wenn wir den (eigenen) Durchschnitt anheben, steigt auch das Niveau des Politischen.
Wenn in der gleichsam "über Nacht" so kompliziert und undurchschaubar gewordenen Globalwelt "der Bürger" sich sein Recht auf Teilhabe und die Möglichkeit zur Mitsprache erhalten will, muss er sich in historisch einzigartiger Weise mit Sachkunde, Urteil und Engagement wappnen. Gerade wo es um die Zukunft von Demokratie und Teilhabe geht, gilt mehr denn je: Bildung ist die Antwort! Bildung, die uns zu beidem verhilft: zu Engagement und kundiger Besorgnis, war immer schon "die Sache" der Lessing Hochschule in ihrer über hundertjährigen Geschichte.
Noch ein redaktionelles Wort zu diesem "Jubiläumsheft": Wie das neue Programm stand auch schon das letztjährige im Zeichen unserer Hochschulhistorie: 115 Jahre seit Gründung der "alten" Lessing Hochschule, 50 Jahre seit ihrer Wiederbegründung unter der Schirmherrschaft von Willy Brandt durch Ludwig Lewin in den Jahren 1965-67. Auch das nächste Programmheft wird sich noch mit ausgewählten Themen dieser Berliner Bildungshistorie befassen. Alle drei Programmhefte (2015/16, 2016/17, 2017/18), die redaktionelle Beiträge zur LHS-Historie enthalten, werden lieferbar bleiben und können gegen einen Unkostenbeitrag verschickt werden.
Zu den "neuen Projekten" unsere Hochschule, auf die gesondert hingewiesen werden soll, gehören:
– die verstärkte Wiederaufnahme der Bildungs- und Studienreisen in Kooperation mit der Potsdamer URANIA;
– die Beteiligung am Flüchtlingsprojekt "Forum Academicum", welches auf die Entwicklung und Optimierung von Integrationsangeboten zielt, die sich an Akademiker als exemplarische Zielgruppe richten;
– eine künstlerische Werkhof-Initiative in Prettin mit Workshop-Wochen und Angeboten bildnerischer und plastischer Gestaltung in Verbindung mit Ausstellungen und einer historischen Stadtbildpräsentation im Lutherjahr 2017 ("Starke Frauen der Reformation").
Viel Freude beim Vertiefen unserer Erkenntnisse und Einsichten wünscht
Ihr Bernd Guggenberger
Anmeldungen erfolgen über das Servicebüro
im „Haus der Weiterbildung“, Telefon 902 99 50 20.
Öffnungszeiten Servicebüro:
Mo – Do: 10 – 13 Uhr, Do:
16 – 19 Uhr
Die Seminare finden in der Regel im „Rathaus Lichterfelde“,
VHS Steglitz-Zehlendorf, Goethestr. 9 – 11 in 12207 Berlin
(Lichterfelde) statt; Abweichungen sind angegeben.
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